Diese Aktion läuft seit 2020. Obwohl einige Rettungsringe nicht mehr vor Ort hängen, bleibt die Aktion nach wie vor aktuell.
In den letzten Tagen und Wochen war Corona das alles beherrschende Thema. Daneben wurde über Rassismus und ein bisschen über den Klimawandel geredet, aber das Schicksal geflüchteter Menschen ist völlig aus dem Blickfeld geraten.
Die Lage in den Lagern in Griechenland ist katastrophal, die verfügbaren Kapazitäten sind vielfach überbelegt und angesichts der Corona-Pandemie einfach untragbar. Abstand halten ist bei der Menge von Menschen unmöglich, Hände waschen scheitert an mangelnder Seife und Wasser, Masken fehlen. Dies kann jederzeit zu einem massiven Corona-Ausbruch führen.
Von den 1.600 besonders schutzbedürftigen Menschen, deren rasche Umverteilung Anfang des Jahres geplant war, sind bisher gerade einmal 150 Menschen in einigen europäischen Ländern aufgenommen worden. Das ist eine Bankrotterklärung für den gemeinsamen Flüchtlingsschutz in Europa.
Der Erlanger Stadtrat hat schon 2018 beschlossen, dass die Stadt Erlangen bereit ist, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. Nach Auskunft von OB Dr. Janik werden aber gar keine Flüchtlinge nach Erlangen verteilt.
Anstatt Menschen in Not zu helfen, schottet sich Europa immer mehr ab. Kinder, Frauen und Männer stranden an den Grenzen Europas oder ertrinken auf dem Weg dorthin. Es wird immer schwieriger für geflüchtete Menschen Schutz zu finden. Doch wer sich für die Rechte von Flüchtlingen und Migrant_innen einsetzt, gerät schnell ins Fadenkreuz von Ermittler_innen.
Die ehrenamtliche Besatzung der Iuventa hat im Mittelmeer mehr als 14.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Gegen 10 ehemalige Besatzungsmitglieder wird inzwischen ermittelt und ihnen drohen hohe Strafen. Amnesty International hat deshalb der Crew der Iuventa den Amnesty Menschenrechtspreis 2020 verliehen. Dieser Menschenrechtspreis ist ein klares Bekenntnis: Menschen dürfen nicht bestraft werden, weil sie geflüchteten Menschen geholfen haben. Jedes Leben muss gerettet werden, egal wo.
Mut macht uns, dass die EKD mit der Sea-Watch-4 ein neues Rettungsschiff ins Mittelmeer schickt. Allerdings ist es möglich, dass die Crew nur wenige Tage auf See bleiben wird. Sea-Watch rechnet damit, dass das Schiff wieder festgesetzt werden wird, sobald die ersten Flüchtlinge gerettet sind. “Italien wird einen weiteren abstrusen Grund finden, unsere Hilfe zu sabotieren”, sagte Sea-Watch-Sprecher Oliver Kulikowski.
Die Rettungsringe sollen daran erinnern, dass wir die Flüchtlinge nicht allein lassen wollen. Auch in Zeiten, in denen Corona das alles dominierende Thema ist, dürfen die Flüchtlinge, insbesondere im Mittelmeer, nicht in Vergessenheit geraten.
Ein Rettungsring wurde an Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik durch Martin Hoheisel im Beisein von Franziska Vogler (Stellvertretende Vorsitzende von EFIE) und Mitgliedern von Amnesty übergeben. Weitere Rettungsringe hängen z.B. am Bürgertreff Die Villa, am ehemaligen Landratsamt,
in der Volkshochschule (Café International), an der Stadtbibliothek, am Kulturzentrum E-Werk, am Dritte-Welt-Laden,
am Gewerkschaftshaus, am Jugendhilfeverbund Puckenhof, an der Senioreneinrichtung Bodelschwingh-Haus, an der Buchhandlung ExLibris am Lorlebergplatz,
an der Evangelischen Studierendengemeinde ESG, am Pacelli-Haus KHG, an der Rechtsanwalts-Kanzlei Rainer Frisch,
an zahlreichen Kirchen in Erlangen wie der Hugenottenkirche der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Erlangen, der Johanneskirche, der Erlöserkirche, der evangelisch-lutherische Kirche St. Peter und Paul in Erlangen-Bruck, der Dreifaltigkeitskirche der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Erlangen-Altstadt,
der Martin-Luther-Kirche, der Herz-Jesu-Kirche, der Freien Evangelischen Gemeinde,
an der Gemeinde Heilig Kreuz, in der Kirche zum Guten Hirten in Boxdorf,
an der Friedensmoschee, im Kreuz+Quer Haus der Kirche, am Evang. Kindergarten „Altstadtkrokodile“,
an den Parteibüros von FDP, Grünen, Klimaliste,
an den Parteibüros von ÖDP und SPD,
sowie an Privathäusern in der Langen Zeile, zwei in der Marquardsenstraße, in der Spitzwegstraße, in der Theodor-Klippel-Straße(wird fortgesetzt).
Auch außerhalb von Erlangen finden sich inzwischen Rettungsringe, so in Nürnberg am Nürnberger Menschenrechtszentrum., am Haus der Katholischen Stadtkirche Nürnberg, am Museum Frauenkultur Regional–International im Marstall von Schloss Burgfarrnbach/Fürth,
am Rathaus Bubenreuth und an der Lukaskirche in Bubenreuth,
in Herzogenaurach an der katholischen Kaplanei, im Gemeindezentrum Martin-Luther-Haus, an der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirche,
an der Kindertagesstätte Villa Herzolino, am Montessori-Kinderhaus,
am Gemeindehaus St. Kilian in Markt Erlbach und am Gemeindezentrum der Spitalkirche in Wilhermsdorf. Im Rahmen der bayernweiten Aktion vom Aktionsbündnis Seebrücke, AGABY und unserVeto von der Grünen Jugend in Dillingen an der Donau.
Im katholischen Seelsorgebereich Eckenhaid, Stöckach-Forth und Weißenohe hat Pfarrer Andreas Hornung in der Adventszeit 2020 großartige Gedanken und Impulse zum Flüchtlingsschutz geäußert.
Auch in Bamberg an der Erlöserkirche wurde ein Rettungsring aufgehängt.
Die Übergabe der Rettungsringe erfolgte manchmal im Rahmen einer feierlichen Zeremonie.