Schon 2017 hat die Erlanger Gruppe von Amnesty International im Röthelheimpark in Erlangen einen Hoffnungsbaum für Narges Mohammadi pflanzen lassen, mit Unterstützung der Sparkasse und der Stadt.
Narges Mohammadi wurde am 21.4.1972 in Zanjan, Iran geboren. Sie absolvierte ein Physik-Studium an der Imam Khomeini International University. Schon während ihres Studiums engagierte sie sich für Frauenrechte und arbeitete journalistisch für reformorientierte Zeitungen.
2003 wurde sie Mitglied des Defenders of Human Rights Center DHRC der Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi, dessen Vizepräsidentin sie später wurde.
1999 heiratete sie den Journalisten Taghi Rahmani, der insgesamt 14 Jahre lang inhaftiert wurde. 2007 bekamen sie zwei Kinder. Taghi Rahmani ging 2012 mit den Kindern nach Paris, wo sie heute leben.
Narges wurde für ihre Aktivitäten immer wieder inhaftiert, 1998 für ihre Mitgliedschaft im DHRC ein Jahr. 2012 wurde sie wegen Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit, Mitgliedschaft im DHRC und Propaganda gegen das Regime im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert, aber auf starken internationalen Druck nach drei Monaten wieder freigelassen.
2014 hielt Narges eine bewegende Rede am Grab des 2012 zu Tode gefolterten Bloggers Sattar Beheshti. 2015 wurde sie aus verschiedenen Gründen, u.a. wegen ihrer Aktivitäten gegen die Todesstrafe inhaftiert. Sie begann einen Hungerstreik und infizierte sich auch an Corona bis sie im Oktober 2020 entlassen wurde. Sie protestierte gegen den sexuellen Missbrauch von Frauen im Evin-Gefängnis. Im November 2021 wurde sie erneut inhaftiert. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde Narges zwar Ende Februar kurzzeitig aus der Haft entlassen, ist aber seit Anfang April wieder in Haft, sodass sie auch ihren 50. Geburtstag am 21.4.2022 im Evin-Gefängnis verbringen muss. Vorher gab sie noch der Washington Post ein Interview.
Zu ihrem 50. Geburtstag haben Amnesty-Mitglieder weltweit eine Solidaritätsaktion organisiert und diese Präsentation erstellt.
An ihrem Hoffnungsbaum haben wir am 23. April 2022 symbolisch ihren 50. Geburtstag gefeiert (Presseinformation). Mit dabei war auch die frühere Erlanger Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preuß, die die Pflanzung der beiden Hoffnungsbäume unterstützt hatte. Ein Grußwort der Stadt Erlangen überbrachte Stadträtin Dr. Birgit Marenbach. Maede Soltani schilderte die Verfolgung von gewaltlosen politischen Gefangenen und die schweren Haftbedingungen im Iran. Ihr Vater, Abdolfattah Soltani, gründete mit Narges Mohammadi und weiteren MenschenrechtsverteidigerInnen das iranische Menschenrechtszentrum und erhielt 2009 den Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg.
„Narges setzt sich in allen Situationen und Umständen für Menschen ein“, berichtete Maede Soltani. „Während ihrem Hafturlaub und im Gefängnis dokumentierte sie Misshandlungen. Sie hat in ihrem letzten Hafturlaub ein zweibändiges Buch über weiße Folter in iranischen Gefängnissen verfasst. In diesen Büchern hat sie in Rahmen von Interviews mit politischen Gefangenen über die erschütternde Schikane in willkürlich langen Einzelhaften berichtet.“
Unsere Amnesty-Gruppe fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung von Narges Mohammadi aus dem Gefängnis. Sie wurde allein wegen ihres friedlichen Einsatzes für die Menschenrechte inhaftiert. Solange Narges Mohammadi im Gefängnis ist, müssen die Behörden den Zugang zu medizinischer Versorgung und zu ihrer juristischen Vertretung garantieren. Sie müssen jegliche psychischen und physischen Misshandlungen verhindern.
Die Mitglieder der Erlanger Amnesty-Gruppe gratulieren Narges Mohammadi zu ihrem 50. Geburtstag
Geburtstagsfeier für Narges Mohammadi unter dem Hoffnungsbaum im Röthelheimpark in Erlangen
Norwegische Parlamentarier haben Narges Mohammadi für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen.
Petitionsbriefe
Unterstützen Sie Narges Mohammadi, schreiben Sie einen Petitionsbrief. (Download hier, Porto 1,10 €).
Am Hoffnungsbaum von Narges im Röthelheimpark forderten wir ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.
Die Gäste unserer symbolischen Feier zu Narges‘ 50. Geburtstag schmückten den Hoffnungsbaum mit gelben Bändern und Wünschen für Narges.
Maede Soltani berichtete eindringlich, welchen Haftbedingungen Narges Mohammadi ausgesetzt ist.